Erfahrungen aus der Praxis zum eArztbrief

Inzwischen haben viele Arztpraxen die Möglichkeit, elektronische Arztbriefe (eArztbriefe) zu senden und zu empfangen. Einige nutzen diese digitale Anwendung schon länger. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat Erfahrungen aus der Praxis von eArztbrief-Anwendern gesammelt.

Ein Vorteil am eArztbrief sei, dass Medienbrüche wegfallen. Nichts müsse mehr ausgedruckt und eingescannt werden. Papier entfalle. Das sei sowohl aus ökologischen als auch aus praktischen Gründen sinnvoll. Denn die Informationen sind vollständig und schnell an der richtigen Stelle. „Der Brief ist lesbar und nicht zerknittert. Und er ist da, die Daten sind da. Er kann auch direkt dem Patienten zugeordnet werden“, erläutert Dr. Claudia Neumann, Praktische Ärztin.

Vorbereitungszeit einplanen

Dr. Lisa Herrmann, Fachärztin für Allgemein­medizin, berichtet, dass der eArztbrief in ihrer Praxis viel Zeit spart. Bis es so weit war, musste jedoch auch Zeit investiert werden. „Es ist wie bei allem Neuen, man muss nicht nur sich selbst damit erst mal bekannt machen, sondern dann auch das Praxis­team. Und man muss die nötige Infrastruktur dafür schaffen“, sagt sie. So war es in ihrer Praxis notwendig, sich Gedanken über Größe und Funktion von Datenspeichern zu machen. „Ich würde auf jeden Fall dazu raten, die Zeit zu investieren, dieses Umdenken stattfinden zu lassen, um dabei zu helfen, dass wir im medizinischen Bereich auch in der Digitalisierung vorankommen.“

Kommunikation mit Krankenhäusern

Ein Manko des eArztbriefs sei die Tatsache, dass noch nicht alle Akteure im Gesundheitswesen mitmachen. Khanh-Tho Duong, Facharzt für Allgemeinmedizin: „Ich würde sagen, 50 % der Briefe, die ich bekomme, kommen von den Krankenhäusern.“ Da diese bislang keine eArztbriefe verschickten, sei deren Anteil weiterhin auf Papier. Dabei könnten gerade elektronische Entlassbriefe dazu beitragen, wichtige Informationen schnell verfügbar zu machen.

Routinen schaffen

Alle drei Kollegen begrüßen es, dass die Informationen aus den eArztbriefen schnell verfügbar sind. Das Abrufen und Lesen der eArztbriefe haben sie fest im Praxisalltag integriert. Duong prüft die Briefe in der Mittagspause und abends nach der Sprechstunde. „Wenn ich etwas Eiliges erwarte, kann ich mal einen Blick darauf werfen“, erklärt er. Auch Neumann liest die Briefe in der Mittagspause: „Dann kommt das in die Kartei. Wobei ich mir dann direkt ein paar Notizen mit reinschreibe, was da wichtig ist.“ In Herrmanns Praxis übernehmen medizinische Fachkräfte die Arztbriefe ins Archivierungssystem. Die Ärzte sehen das im Patientenkontakt. „Außerhalb des Patientenkontakts haben wir uns so aufgeteilt, dass jeden Tag der Woche ein Arzt die Dokumente, die an diesem Tag eingehen und archiviert wurden, sichtet“, erklärt Herrmann. So sind die Patienteninformationen stets aktuell.

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung

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