Jubiläumsveranstaltung fand großen Anklang

K. Breitenborn

Vom 8. bis 9. März 2024 fanden die 30. Bonner Venentage im Maritim Hotel Bonn statt. Die Tagungspräsidenten Prof. Eberhard Rabe und PD Dr. Felizitas Pannier (Bonn) konnten rund 440 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen, so viele wie nie zuvor. Präsentiert wurden interessante Vorträge zu phlebologischen und lymphologischen Themen.

ZITIERWEISE: VASOMED 2024; 36(3): 94

Im Hands-on-Seminar am Freitagmorgen (Vorsitz: J. Woitalla-Bruning, Hamburg) wurden die Teilnehmenden geschult in der standardisierten Thrombosediagnostik mit Ultraschall (D. Mühlberger, Herne), der Sklerosierungstherapie (A.-L. Recke, Lübeck), der apparativen Funktionsdiagnostik (J. Woitalla-Bruning; L. Fischer, Bonn) sowie in der Optimierung der Kompressionstherapie (C. Mitschang, Münster). Ebenso gab es die Möglichkeit für endovenöse Punktionsübungen am Modell (T. Görge, Münster).

Nach der offiziellen Eröffnung der Tagung folgte ein Update zur Sklerotherapie (Vorsitz: B. Kahle, Lübeck; C. Mitschang). PD Dr. Pannier stellte Studien zur Verbesserung von Beschwerden und Lebensqualität nach Schaumsklerosierung vor, Prof. Kahle referierte über die Rezidivrate nach Schaumsklerosierung großer Venen und Dr. Mitschang verglich die Ergebnisse der Besenreisersklerosierung gegen die der transkutanen Lasertherapie. In einer Keynote-Lecture (Vorsitz: D. Mühlberger) präsentierte Dr. Gabriele Faerber (Hamburg) die neue Leitlinie Lip­ödem. In einem Mittagsworkshop ging es um die nicht-thermische endovenöse Ablation der Varikose (Vorsitz: T. Hirsch, Halle/Saale), in dem Dr. Hirsch Ergebnisse dieser Therapie vorstellte. Danach folgte ein Vortrag zur Behandlung der Rezidivvarikose nach Cyano­acrylat-Verklebung (C. Bernheim, München). 

Aktuelle Therapie der venösen Thromboembolie 

Das nächste Symposium beschäftigte sich mit thromboembolischen Erkrankungen (Vorsitz: R. Bauersachs, Frankfurt; B. Linnemann, Mainz). Hier ging es in zwei Vorträgen um das INSIGHT-Register zur oberflächlichen Venenthrombose (OVT):  „INSIGHT-Register – VTE-Risikoreduktion durch Varizenablation?“(T. Noppeney, Regensburg) und „12-Monatsergebnisse nach OVT im INSIGHT-Register“ (E. Rabe). Prof. Florian Langer (Hamburg) stellte die aktuellen Leitlinien zur Behandlung von OVT und tiefer Venenthrombose vor und Prof. Bauersachs referierte über Faktor XI-Inhibitoren als neue Antikoagulanzien. Danach ging es um Kon­traindikationen von direkten oralen Antikoagulanzien (B. Linnemann) sowie um erworbene und angeborene Thrombophilien (V. Hach-Wunderle, Frankfurt).

Anschließend folgte eine Diskussion über phlebologische Fallberichte (V. Hach-Wunderle, J. Woitalla-Bruning; G. Bruning, Hamburg). Der berufspolitische Workshop danach (Vorsitz: K. Hartmann, Freiburg) drehte sich um neue OPS und Änderungen im EBM (P. Zollmann, Jena) sowie um das Thema, was im nächsten Jahr auf Phlebologen und Lymphologen gesundheitspolitisch zukommt (G. Bruning). Nach der Mitgliederversammlung des Berufsverbands der Phlebologen und Lymphologen (Vorsitz: K. Schick, München; K. Hartmann) fand der Festabend im AMERON Bonn Hotel Königshof statt.

Kompression bei Diabetes und Erysipel

Der Samstagmorgen startete mit einem Symposium zur Diagnostik und Therapie der Varikose (Vorsitz: D. Mühlberger; K. Rass, Simmerath). Im ersten Vortrag ging es um die Ursache des Refluxes bei Stammvarikose von Vena saphena magna und parva (H.-J. Veltman, Jena; P. Zollmann). Anschließend referierten PD Dr. Pannier über die Schweregradeinteilung der Varikose und Prof. Rabe über die neue CEAP-Klassifikation.

Die nächsten Vorträge drehten sich um das Thema Rezidivvarikose (K. Rass, D. Mühlberger) und die pelvine Varikose als Rezidivursache der Stammvarikose (T. Hirsch). In der folgenden Sitzung zur Kompressionstherapie (Vorsitz: E. Rabe,  J. Woitalla-Bruning) beschrieben Dr. Simon Classen (Bad Nauheim) die Kompressionstherapie beim diabetischen Ödem und Prof.  Markus Stücker (Bochum) beim Erysipel. Dr. Horst Gerlach (Mannheim) beleuchtete den Zusammenhang zwischen Kompressionstherapie und Verbesserung der Propriozeption. In einer Keynote-Lecture (Vorsitz: F. Pannier) stellte Prof. Eva Valesky, Frankfurt, die neue Leitlinie zum Ulcus cruris venosum (UCV) vor. 

Der Mittagsworkshop beschäftigte sich mit der adaptiven Kompressionstherapie (Vorsitz: A. Miller, Berlin), um die wissenschaftliche Evidenz für deren Einsatz (A. Miller) und um Verordnung und Patientenedukation (B. Jäger, Lingen). Danach ging es um Wundbehandlung beim UCV (Vorsitz: M. Stücker; S. Nilewski, Sulzbach/Saar). Das nächste Symposium drehte sich um venöse Malformationen und Lymphödem (Vorsitz: M. Danyel, Berlin). Hier stellten Dr. Danyel die dreidimensionale Histologie zur diagnostischen Einschätzung lymphatischer und venöser Erkrankungen vor und Prof. Claus C. Pieper (Bonn) die bildgebende Diagnostik bei lymphatischen Malformationen. Dr. Miller referierte danach über aktuelle Konzepte zur medikamentösen Behandlung vaskulärer Malformationen. Die Tagung endete mit einer Diskusion über lymphologische Fälle (G. Faerber; M. Danyel; M. Cornely, Düsseldorf).

Quelle: 30. Bonner Venentage am 08.-09.03.2024 in Bonn.

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