Menschen mit chronischen Hautkrankheiten vernetzt versorgen

Chronische Hauterkrankungen wie Psoriasis und Neurodermitis betreffen in Deutschland über zehn Millionen Menschen. Um eine leitliniengerechte Behandlung dieser Patientengruppen zu gewährleisten, müssen die bestehenden Versorgungsstrukturen weiter ausgebaut werden. Dazu haben der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) das Hautnetz Deutschland e.V. gegründet.

Zitierweise: HAUT 2024;35(3):105.

Mit der Gründung des Hautnetzes Deutschland (https://hautnetz-deutschland.de/ ) haben sich Dermatologinnen und Dermatologen viel vorgenommen: „Unser Ziel ist es, die Versorgung Hautkranker bundesweit noch einmal deutlich zu verbessern. Dabei haben wir alle Aspekte der Versorgung im Blick: von der Prävention über die interdisziplinäre ambulante und stationäre Versorgung bis hin zur Rehabilitation und Nachsorge sowie die Langzeitbetreuung von Menschen mit chronischen Hautkrankheiten“, erläutert Dr. Thomas Stavermann, BVDD-Vizepräsident und erster Vorsitzender des Hautnetzes Deutschland. Zudem soll eine öffentliche Akzeptanz von Menschen mit chronischen Hautkrankheiten erreicht werden.

So hat das Hautnetz Deutschland bereits Maßnahmen definiert, um diese Ziele zu erreichen. Dazu zählen beispielsweise Fortbildungsmaßnahmen für Ärztinnen und Ärzte und für Fachpersonal in der Dermatologie – interdisziplinär sowie bezogen auf einzelne Berufsgruppen. Darüber hinaus sollen Patienteninformationen erarbeitet und Patientenschulungen angeboten werden. Ebenfalls im Fokus des Hautnetzes stehen die Organisation und Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Qualitäts­sicherung und -verbesserung in der dermatologischen Versorgung.

Das Hautnetz Deutschland fungiert als Dachverband, unter dem sich auf regionaler Ebene Dermatologinnen und Dermatologen zu eigenständigen Netzen für verschiedene Indikationen zusammenschließen sollen. Als weitere Hauterkrankungen für eine vernetzte Versorgung infrage kommen – neben Schuppenflechte und Neurodermitis – zum Beispiel Alopecia areata, chronische Urtikaria, Vitiligo und Hidradenitis suppurativa. Der Dachverband zielt darauf ab, die Abstimmung zwischen den regionalen Netzen zu verbessern, gemeinsame Ressourcen zu erschließen und die Kommunikation nach außen zu vereinheitlichen. „Die guten Erfahrungen und die Tragfähigkeit des Konzeptes der Psoriasisnetze standen Pate für die Idee einer deutschlandweit etablierten Struktur, die auch die Versorgung anderer weit verbreiteter Hauterkrankungen bestmöglich vorantreibt. Analog zu den Psoriasisnetzen sollen also regionale Hautnetze entwickelt werden“, fasst Dr. Stavermann zusammen.

Quelle: Dagmar Arnold, gemeinsame Pressekonferenz der DDG und des BVDD, Wiesbaden, 1.3.24, zur Dermatologie kompakt u. praxisnah.

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