Orthopy bei Knieverletzungen

Digitale Therapie bei Knieverletzungen

Orthopy Health GmbH

Vorläufig aufgenommen (09.09.2023 bis 08.09.2024)

 

Beschreibung

Die Orthopy App ist eine digitale Gesundheitsanwendung für Patientinnen und Patienten mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes und/oder Meniskusschädigungen. Die DiGA begleitet Patientinnen und Patienten vor, während und nach einer orthopädischen Behandlung. Die App unterstützt durch: verständliche Wissensbeiträge, physiotherapeutische Trainingspläne für das Heimtraining, leitliniengerechte Übungen und die Darstellung des sichtbaren Therapiefortschritts als Motivationshilfe.

Tipps und Informationen helfen den Patientinnen und Patienten, ihre Verletzung und Therapie besser zu verstehen. Übungsvideos und präzise Anleitungen für die korrekte Ausführung der Übungen beim Training zu Hause ermöglichen eine leitliniengerechte Therapie in allen Prehabilitations- und Rehabilitationsphasen. Vor dem operativen Eingriff unterstützt die App Patientinnen und Patienten dabei, sich auf ihre Operation vorzubereiten und die in der Regel mehrwöchige Wartezeit auf den Operationstermin sinnvoll zu nutzen. Nach einem Eingriff können Patientinnen und Patienten die DiGA nutzen, um nahtlos mit ihrem Trainings- und Übungsregime fortzufahren.

Nach jeder Trainingsdurchführung werden Schweregrad, Wärmeentwicklung an der betroffenen Stelle und Schmerzempfinden der Patientinnen und Patienten abgefragt. In Kombination mit zusätzlich erhobenen Patient Reported Outcome Measures kann der Patientenindividuelle Fortschritt im zeitlichen Verlauf dargestellt werden. Dies dient den Patientinnen und Patienten als Motivationshilfe und zeigt den Behandlungsverlauf transparent auf.

Die App dient der tertiären Prävention sowohl vor als auch nach einem arthroskopischen Eingriff. Sie fungiert als Therapiebegleitung und wird zusätzlich zur Standardversorgung eingesetzt. Die App kann sowohl ergänzend zur konventionellen Physiotherapie als auch zur Überbrückung von Wartezeiten für Physiotherapie und damit temporär auch als alleinige Therapie zur Schließung von Versorgungslücken eingesetzt werden.

Hinweise für Ärztinnen und Ärzte

Vor der Verordnung

Bestimmung von Diagnose und Indikation

Bei der Verordnung

Aufklärung der Patientinnen und Patienten über Zielsetzung, Wirkungsweise und Nutzung der DiGA. Motivierung der Patientinnen und Patienten, sich mit den Wissensbeiträgen zur eigenen Verletzung und Therapie auseinanderzusetzen. Hinweis auf die Relevanz von regelmäßigen Übungsdurchführungen für Mobilisation, Muskelerhalt und Muskelaufbau für eine nachhaltige Genesung.

Bei Kontrollterminen (Verlaufskontrolle)

Anpassung des Therapieplans in der App basierend auf einer Überprüfung des Therapiefortschritts durch ein Gespräch mit den Patientinnen und Patienten sowie weiteren Untersuchungen. Überprüfung der eingestellten Nachbehandlungsparameter. Etwaige Anpassung der Nachbehandlungsparameter im Einklang mit dem Heilungsfortschritt und Einleitung weiterer Maßnahmen (z. B. Orthesen, Physiotherapie, Bewegungsschiene).

Erforderliche vertragsärztliche Tätigkeiten in Zusammenhang mit der Nutzung der DiGA in Textform, welche vom BfArM festgelegt wurden:

Verlaufskontrolle und Individualisierung (wiederkehrend): Anpassung des Therapieplans in der App auf Basis des patientengenerierten Berichts bezüglich des Therapiefortschritts. Überprüfung und Anpassung der Nachbehandlungsparameter, wie des Bewegungsausmaßes und der Belastungsgrenze, in der App im Einklang mit dem Heilungsfortschritt.

Patientengruppe

  • M23.2 Meniskusschädigung durch alten Riss oder alte Verletzung
  • M23.3 Sonstige Meniskusschädigungen
  • M23.61 Sonstige Spontanruptur eines oder mehrerer Bänder des Kniegelenkes: Vorderes Kreuzband
  • S83.2 Meniskusriss, akut
  • S83.53 Verstauchung und Zerrung des Kniegelenkes: Riss des vorderen Kreuzbandes

Geeignete Altersgruppen

Erwachsene(r) (18-65 Jahre)

Kontraindikationen gemäß ICD-10

  • I26 Lungenembolie
  • I50 Herzinsuffizienz
  • I80.2 Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis sonstiger tiefer Gefäße der unteren Extremitäten
  • J18 Pneumonie, Erreger nicht näher bezeichnet
  • M00 Eitrige Arthritis
  • M01 Direkte Gelenkinfektionen bei anderenorts klassifizierten infektiösen und parasitären Krankheiten
  • M22.0 Habituelle Luxation der Patella
  • M23.4 Freier Gelenkkörper im Kniegelenk
  • M24.07 Freier Gelenkkörper: Knöchel und Fuß [Fußwurzel, Mittelfuß, Zehen, Sprunggelenk, sonstige Gelenke des Fußes]

Weitere nicht durch Kontraindikationen abgedeckte Ausschlusskriterien

Bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustands wie z. B. Fieber, Erkältung, grippaler Infekt, Schwindel, Benommenheit, jegliche akute Entzündung, einem allgemeinen Krankheitsgefühl oder starken Schmerzen ist die DiGA nicht zu verwenden. Bei Hinweisen auf eine lokale Störung im Bereich der zu trainierenden Extremität (z. B. Rötung, Wundheilungsstörungen, Hautverletzungen, Schwellung, Thrombose, Infektion, Hämatom) muss die Verwendung der App abgebrochen werden und die weitere Verwendung darf erst nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

Patientinnen und Patienten mit kardialen, pulmonalen, zerebralen und vaskulären Risikofaktoren, Einnahme von Dauermedikation (z. B. Steroide/Antikoagulanzien) und schwangere Patientinnen können nach expliziter Rücksprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt die App nutzen, sofern der Arzt oder die Ärztin die Verwendung der App in ihrem bestimmten Fall für unbedenklich halten. Die App ist nicht geeignet für gangunsichere oder sturzgefährdete Patientinnen und Patienten sowie für Patientinnen und Patienten, die unter Schwindel und/oder Blutdruckregulationsstörungen leiden.

Vorerkrankungen, gesundheitliche Einschränkungen sowie vorausgegangene Operationen sind mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten zu besprechen. Besonders zu beachten sind:

  • Begleitverletzungen, z. B. Frakturen
  • Tumor, Metastasen, Krebserkrankung, bösartigen Neubildungen
  • Veränderungen des Knochenstoffwechsels (Osteoporose, osteoporotische Frakturen)
  • Probleme im Gerinnungssystem, z. B. erhöhte Blutungsneigung
  • Schwere oder akute Herz-Kreislauferkrankungen
  • Metabolische Erkrankungen, wie z. B. Diabetes
  • Autoimmunerkrankungen
  • Empfindungsstörungen, wie z. B. Parästhesien, Taubheitsgefühl
  • Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Wenn sich daraus keine Kontraindikationen und Einschränkungen für die Nutzung der App ergeben, kann die App in diesen Fällen verwendet werden.

Eigenschaften

Zuzahlung: keine
Zusatzgeräte: keine
Vertragsärztliche Leistungen erforderlich
Verfügbare Sprachen: Deutsch

Weitere Informationen

Für Fachkreise
Informationswebsite (DiGA)
Gebrauchsanweisung (PDF)

Quelle: DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)