Herzalterung im Fokus

Ein internationales Forscherteam hat das Protein Lactadherin als wichtigen Marker für das Altern des Herzens identifiziert.

Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen Veränderungen im Herzmuskelgewebe von Mäusen und Menschen. Dabei nahmen die Forschenden sowohl den normalen Alternsprozess in den Fokus als auch den bei Erkrankungen, die zu beschleunigtem Altern führen. Die Forscher fanden heraus, dass sich bestimmte Teile des Herzgewebes, insbesondere die sogenannte extrazelluläre Matrix (ECM), während des normalen Alternsprozesses verändern. Die ECM ist eine Art „Gerüst“ im Gewebe, das die Zellen stützt. Veränderungen der ECM gelten als charakteristisches Merkmal vieler chronisch entzündlicher Erkrankungen, die zu zellulärer Dysfunktion, Alterung und Krankheitsprogression führen können. Insbesondere zur ECM des gealterten Herzens und deren Auswirkungen auf Herzzellen während chronologischer und pathologischer Alterung existierte bislang jedoch noch wenig gesichertes Wissen.
Die Forschenden dokumentierten nunmehr, dass Veränderungen in diesem Gerüst zugleich die Menge an Proteinen in diesem Bereich beeinflussen. Konkret wurde das Protein Lactadherin als Marker identifiziert. Die Forschenden fanden heraus, dass erhöhte Lactadherinspiegel in den Gefäßen des Herzens mit der Aktivierung bestimmter „Alterns“-Signalwege und einer pro-entzündlichen Reaktion in Zellen in Verbindung stehen. Dies könnte darauf hindeuten, dass Lactadherin nicht nur als Marker für das Altern des Herzens dienen kann, sondern auch an wichtigen Signalwegen und Entzündungsprozessen beteiligt ist, die mit dem Alternsprozess und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind.

Santinha D et al. Mol Cell Proteomics 2023 Dec 21 epub ahead of print. DOI: 10.1016/j.mcpro.2023.100706 

Quelle: Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut e. V. (FLI) 

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