vasomed 1 | 2024

36. Jahrgang_1_2024 28 Fortbildung // CME Venendurchmesser zu identifizieren, um die Vena saphena magna und die Vena saphena parva langstreckig zu verschließen. Ziel ist ein sicherer Verschluss der proximalen Stammvene – was durchaus bis zur Mündung ohne Stumpf möglich ist – mit simultaner Therapie relevanter akzessorischer Venen. Rezidivtherapie Die korrekte Indikationsstellung steht am Anfang der erfolgreichen Therapie des Rezidivs. Grundlage ist eine professionelle Ultraschalldiagnostik. Unter Berücksichtigung, dass die Komplikationsrate prinzipiell bei Rezidiveingriffen erhöht ist (5), sollten sämtliche zur Verfügung stehenden therapeutischen Optionen in Betracht gezogen werden. Neben der konventionellen chirurgischen Therapie, der Recrossektomie, lassen sich Crossenrezidive mittels Lasertherapie, Venenkleber und Sklerotherapie beseitigen. Die Wahl eines Verfahrens hängt vom Wunsch und von der Konstitution des Patienten ab, von der Konfiguration des Rezidivs sowie von der Menge der vorausgegangenen Therapien (Re-Rezidive). Ebenso sollten die Erfolgsaussichten, die generelle Invasivität und nicht zuletzt die Fertigkeiten und Erfahrungen des Behandlers in Betracht gezogen werden. Bei der Recrossektomie ist ein umfangreiches Komplikationsspektrum bekannt. Neben Schäden an Lymphgefäßen und -knoten, Entstehung von Lymphcysten (bis 10 %) und inguinalen Wundheilungsstörungen (2–10 %), hämatombedingten Mikrozirkulationsstörungen und Verletzungen des tiefen Venensystems kann eine Arbeitsunfähigkeit bei Hospitalisierung durch stationäre Therapie von Komplikationen (Vakuumtherapie (VAC)) möglich werden. Der Eingriff erfolgt zudem in Narkose. Die Schaumsklerosierung ist wegen der geringen Invasivität eine Alternativtherapie, gerade bei problematischen Befundkonstellationen. Nach präziser Ultraschalldiagnostik können Rezidive und Re-Rezidive, massive peri- und infrainguinale Venenkonvolute, Patienten mit Adipositas permagna und auch mit hohem Alter ohne Narkose therapiert werden. Ein überschaubares Spektrum an Kontraindikationen sowie ein kleines Komplikationsspektrum (allergische Reaktionen <0,01 %, Hautschäden <0,01 %, thromboembolische Ereignisse <1 %, Skotome, Migräne <1 % sowie Thrombophlebitis bei exzessiver Therapie 4,7 %) zeichnet die Schaumsklerotherapie aus. Unterschiedliche Konzentrationen des Agens Polidocanol stehen zur Verfügung, vornehmlich werden die höheren Konzentrationen (2 %, 3 %) für die Therapie der Crossenrezidive empfohlen. Therapiewiederholungen sind erforderlich, die Patientenzufriedenheit ist hoch. Die Lasertherapie von Crossenrezidiven ist bei längeren, geraden Rezidivästen der Crosse möglich, zum Beispiel bei akzessorischen Venen und bei längeren Abb. 1: Lymphographie, Lymphcystenbildung inguinal. Abb. 2: B-Mode-Sonographie, Rezidivhauptast vor (li.) und nach (re.) Sklerotherapie.

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