Wirtschaftsmagazin für die frauenärztliche Praxis 5/2022

bei den Baustoffen als Preistreiber aus. Eine Lösung der Problematik ist aktuell nicht in Sicht, sodass die Baupreise auf hohem Niveau bleiben werden. Relation von Kaufpreis und Mietentwicklung Eine Investition sollte immer auf Basis einer wirtschaftlichen Attraktivität erfolgen. Steigen die Kaufpreise bzw. die Baukosten, ist dies für den Erwerb bzw. Bau von Vermietungsobjekten immer dann kein Problem, wenn sich die Kaltmieten im gleichen Maß erhöhen lassen. Hier ist in den letzten Jahren allerdings eine Schere aufgegangen. Die regionalen Unterschiede sind hier sehr groß und unterscheiden sich vor allem zwischen Stadt und Land. Für ganz Deutschland ermittelte Durchschnittswerte zeigen aber den Trend: Während in den letzten drei Jahren (Anfang 2019 bis Anfang 2022) die Kaufpreise für Häuser um 44 % und für Wohnungen um 48 % gestiegen sind, konnten im gleichen Zeitraum die Mieten für Häuser „nur“ um — 1 www.destatis.de; Häuserpreisindex 2 www.destatis.de; harmonisierter Verbraucherpreisindex 3 www.destatis.de 4 u.a. www.spiegel.de vom 22.06.2022; „Die Deutschen träumen vom Einfamilienhaus – aber für ein Drittel ist der Traum unbezahlbar“ 5 www.drklein.de 6 www.bundesbank.de 7 Alle Zahlen von www.destatis.de 8 www.destatis.de; Pressemitteilung vom 08.07.2022 9 Preisatlas www.Immobilienscout.de Diplom-Kaufmann Dirk Klinkenberg Steuerberater und Geschäftsführer der CURATOR Treuhand- und Steuerberatungsgesellschaft mbH, Fachberater für Vermögensgestaltung (DVVS e. V.), Hauptsitz in der Schlossstraße 20, 51429 Bergisch Gladbach, Tel.: 022049508-200 und eine Niederlassung in der Gohliser Straße 11, 04105 Leipzig. Tätigkeitsschwerpunkt der CURATOR ist die steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung von Ärzten, Zahnärzten und sonstigen Heilberuflern. 21% und bei Wohnungen um 15% zulegen.9 Hier ist für den Investitionsfall eine sorgfältige Berechnung und Standortanalyse notwendig. Fazit Auch unter den geänderten Bedingungen ist die Investition in Immobilien immer noch sinnvoll. Durch die hohe Inflation ist die klassische nominal verzinste Kapitalanlage keine Alternative. Die historisch niedrige negative Realverzinsung zwingt zur Flucht in Sachwerte. Hier gibt es neben der Immobilie natürlich noch andere Alternativen. Wenn man sich mit einer Immobilieninvestition beschäftigt, gilt noch mehr als früher: „Lage, Lage, Lage“ und zwar nicht nur im Hinblick auf die aktuelle Situation am Standort der Immobilie, sondern insbesondere auf die zukünftige Situation. Beschäftigen Sie sich mit dem Wohnraumbedarf und der Arbeitsmarktsituation für den heutigen Zeitpunkt und zum Zeitpunkt in 10 oder 20 Jahren. Beurteilen Sie, ob die Wohnungsgröße zum Wohnraumbedarf am Standort passt (Universitätsstadt etc.). Was man jetzt tun kann: Heizkosten einsparen: Die Heizkosten steigen mit der Raumtemperatur. Jedes Grad weniger hilft Energie und Kosten sparen. Als Faustregel gilt, dass man je Grad Temperaturabsenkung 5–6% Heizenergie einsparen kann. Zudem sollten Türen von beheizten bzw. zu unbeheizten Praxisräumen geschlossen bleiben. Am Abend Rollläden schließen. Die Wärmeabgabe nach außen verringert sich dadurch. Beim Lüften gilt: Kurz und kräftig stoßlüften. Dabei die Heizung runter- und nach dem Lüften wieder hochdrehen. Kein warmes Wasser verschwenden: Wasser sollte beim Händewaschen nicht unnötig laufen. LED-­ Lampen einsetzen: LED-Lampen verbrauchen bis zu 90% weniger Strom bei einer rund zehnmal längeren Lebensdauer. So machen sich die höheren Kosten für die Anschaffung der Lampen schnell bezahlt. Stand-by-Verluste vermeiden: Stand-byVerbräuche können sich leicht auf 100€ pro Jahr und mehr addieren, denn Geräte wie z.B. PC, Drucker, Scanner oder Kaffeemaschine werden aus Bequemlichkeit nicht bzw. nicht ganz ausgeschaltet. Manche Geräte haben aber auch keinen AusSchalter mehr. Hilfe bietet die europäische Ökodesign-Verordnung, die seit 2013 bei neuen Geräten die Leistungsaufnahme im Aus-Zustand sowie im Stand-by-Betrieb begrenzt. Bei älteren Geräten gilt: Durch Ausschalten bzw. durch Nutzung einer schaltbaren Steckerleiste Leerlauf- und Schein-aus-Verluste vermeiden. Stromverbrauch in der Küche halbieren: Wer in der Küche einige Regeln berücksichtigt, kann ohne größere Anschaffungen den Stromverbrauch halbieren: Wasser immer im elektrischenWasserkocher erhitzen. Kaffeemaschine und Thermoskanne nutzen. Ideal ist eine Kaffeemaschine, die direkt in die Thermoskanne brüht. Einkaufsgemeinschaften bilden: Der Zusammenschluss mehrerer Praxen ähnlicher Fachrichtung zu einer Einkaufsgemeinschaft kann Einsparpotenziale bieten. Steht der Bedarf in der Praxis fest, können Bestellungen gebündelt werden, sodass günstiger eingekauft werden kann. Hierzu sollten Rahmenverträge mit verschiedenen Lieferanten ausgehandelt und Rabatte genutzt werden. XMehr Spartipps unter www.ni-a.de/praxis Quelle: GED Gesellschaft für Energiedienstleistung – GmbH & Co. KG, Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. Tipps zum Energiesparen in der Praxis Die Energiepreise gehen derzeit durch die Decke. Es reichen schon kleine Maßnahmen, um einer hohen Nachzahlung bei der Stromrechnung vorzubeugen. BILD(ER): IRINA STRELNIKOVA – SHUTTERSTOCK WI RTSCHAFT 13 Wirtschaftsmagazin für die frauenärztliche Praxis 5/2022

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