Wirtschaftsmagazin für die frauenärztliche Praxis 5/2022

Wertsteigerung um die Höhe der NettoKaltmiete abzüglich Bewirtschaftungskosten. Zukünftige Wertentwicklung von Immobilien Niemand von uns kann wirklich in die Zukunft blicken. Deshalb kann man nur statistische Daten und Argumente für oder gegen eine Fortsetzung der positiven Wertentwicklung von Immobilien in den letzten Jahren vorstellen. Eine Meinung muss sich jeder selbst bilden. Alle hier herangezogenen statistischen Daten beziehen sich auf Gesamtdeutschland. Die regionalen Unterschiede sind groß, können aber hier nicht im Detail dargestellt werden. Egal welchen Index man betrachtet: Im Zeitraum 2010 bis 2020 lagen die Wertentwicklungen immer oberhalb der Inflationsrate, denn diese stieg im gleichen Zeitraum nur um 14% (s. Infokasten unten). Leider können wir jetzt die Zahlen der Vergangenheit nicht mehr einfach in die Zukunft fortschreiben. Wertentwicklung nach Häuserpreisindex Leider stehen zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieses Artikels aktuelle Daten nur für das erste Quartal 2022 zur Verfügung, sodass für die Entwicklung seit April 2022 keine Daten genannt werden können. Auch hier greifen wir auf Daten des Statistischen Bundesamts zurück. Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland sind zum Stichtag 31.03.2022 innerhalb eines Jahres um durchschnittlich 12,0 % gestiegen. Im ersten Quartal 2022 betrug der Zuwachs im Schnitt „nur“ 0,8 %. Damit deutet sich eine leichte Abschwächung der Dynamik an. Psychologisch lässt sich dies mit einer Kaufzurückhaltung durch die unsichere wirtschaftliche Situation erklären. Unter demografischen Gesichtspunkten gibt es noch keinen Grund für eine zurückgehende Nachfrage. Sollte sich die wirtschaftliche Situation wieder entspannen, darf deshalb von einem weiteren Anstieg der Preise ausgegangen werden. Entwicklung der Baupreise Immer dann, wenn es um die Schaffung von Wohnraum geht, setzen sich die Kosten aus dem Preis für das Grundstück und den Baukosten für die Immobilie zusammen. Aktuelle Entwicklung der Baupreise8 „Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind … im Mai 2022 um 17,6 % gegenüber Mai 2021 gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 1970.“ Hier wirken sich der Fachkräftemangel und die bestehenden Preissteigerungen BILD(ER): YELLOW_MAN – SHUTTERSTOCK Wertentwicklung von Immobilien im Zeitraum 2010 bis 20207 Die Baupreise und Immobilienpreise sind seit 2010 stark gestiegen. Der Baupreisindex für Wohngebäude hat sich im Zeitraum von 2010 bis 2020 um 29% erhöht. Die Preise für Baulandgrundstücke erhöhten sich im Zeitraum von 2010 bis 2020 um 102%. Bundesweit haben sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen zwischen 2010 und 2020 um rund 65% verteuert. Der Preisindex für selbst genutztes Wohneigentum ist im Zeitraum von 2010 bis 2020 um 35% gestiegen. Was bedeuten die steigende Inflation und das Zinsniveau für unsere Überlegungen zum Thema Immobilieninvestition? Wenn man das Eigenkapital von 200.000€ aus unserem Beispiel ein Jahr lang liegen lässt und es nicht investiert, verliert das Geld 7% p. a. an Kaufkraft. Das sind 14.000€. Vergleich mit unserem Beispiel zuvor: zusätzliche Kosten der Finanzierung in einem Jahr: 285€ x 12 = 3.420€ Wenn die Immobilie nach einem Jahr nominal immer noch 500.000€ wert sein sollte, wäre auch hier ein Kaufkraftverlust eingetreten – und dies sogar in Höhe von 500.000€ x 7% = 35.000€. Die notwendige Wertsteigerung der Immobilie, damit kein Verlust gegenüber der Festgeldalternative eintritt, beträgt demnach: 500.000€ x 1,07 = 535.000€ Plus Zinskosten bei 3% auf 300.000: 12 x 900€ = 10.800€ 545.800€ Minus Kaufkraftverlust Festgeld 14.000€ Zielgröße 531.800€ Notwendige Wertsteigerung 6,36% WI RTSCHAFT 12 Wirtschaftsmagazin für die frauenärztliche Praxis 5/2022

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